Die Stimmen der frühen Täuferbewegung des 16. Jahrhunderts wieder hörbar zu machen, war der Sinn eines besonderen musikalischen Projektes, uraufgeführt zum ersten ökumenischen Kirchentag in Berlin, auch als CD verfügbar. NÄHERES HIER
Die Stimmen dieser frühen Täuferbewegung, aus denen die Gemeinschaften der Mennoniten, Hutterer und Amish hervorgegangen sind, wieder lesbar zu machen, ist der Sinn dieser täuferischen Friedensbibliothek.
Denn die frühe Täuferbewegung hat den Frieden als christliche Berufung und Auftrag in ganz neuer und ganz neu radikaler Weise für sich entdeckt und zu leben versucht. Die heutige Christenheit hat und muss davon lernen, das war auch eine Überzeugung der ökumenischen Dialoge die nach vierhundert Jahren endlich mit der katholischen Kirche https://www.mennoniten.de/organisation/aufgaben/oekumene/dialog/ und dem Lutherischen Weltbund https://www.lutheranworld.org/de/was-wir-tun/die-einheit-der-kirche/lutherisch-mennonitischer-dialog geführt wurden.
An immer mehr Orten wird in den letzen Jahren dieser Zeugen des Glaubens gedacht. Besonders in Österreich ist in den letzten Jahrzehnten eine beeindruckende Kultur der Erinnerung gewachsen, vgl. die Übersichten bei https://versoehnung.net/Doku/Versoehnungsschritte/
Eine andere Regel spiritueller Bildung heißt: Wisse, was Menschen an dem Ort und in der Region, in der du lebst, gelitten haben ! Ein Moment spiritueller Bildung ist das Gedächtnis der Toten. (…) Und das Herz jeder Erzählung ist das Gedächtnis der Leiden und die Erinnerung an die Toten, die aus unserer Solidarität nicht entlassen werden dürfen. (…) Wo die Geschichte der Leiden erzählt wird, wird mit jedem Satz gesagt: So soll es nicht weiter sein ! (Dorothee Sölle /Fulbert Steffensky)
Solidarität mit diesen Zeugen aber bedeutet auch, zu lesen, was sie uns als Erbe hinterlassen haben:
„Was aber jene Reformation des sechzehnten Jahrhunderts betrifft, dürfen wir uns der Tatsache nicht verschließen, dass sie die Botschaft vom Reiche Gottes für diese Erde nicht erkannt hat. Sie hat diese als sie in der Gestalt der Täufer entgegentrat bloß verdammt. Dadurch hat sie sich den Zugang zur Grundwahrheit der Bibel, der Botschaft vom Reiche, versperrt, die soziale Wahrheit des Reiches Gottes verkürzt, einseitig die individuelle zur Geltung gebracht Darum geht ihr Weg heute zu Ende. (Leonhard Ragaz, 1938)