Adyan A Foundation for diversity, solidarity and human dignity
Aus einem Dialog zwischen dem libanesisch maronitischen Priester und Theologen Fadi Daou (1971) und der islamischen Theologin Nayla Tabbara (1972) entsteht die Idee, mit Gleichgesinnten ein Institut für interreligiöse Studien, spirituelle Solidarität und Dialog zu gründen. 2006 wird daher in Beirut die Adyan-Stiftung (Adyan = Religionen) gegründet, heute ein interreligiöses Zentrum, das sich für gesellschaftliche Vielfalt und ein friedliches Zusammenleben einsetzt. Forschungs-, Bildungs- und Projektarbeit auf lokaler und internationaler Ebene
Brief der 138
„In der vierzehnhundertjährigen Geschichte der muslimisch-christlichen Beziehungen hat es eine solche Initiative noch nicht gegeben: 138 muslimische
Führungspersönlichkeiten und Gelehrte haben zum diesjährigen Fest des
Fastenbrechens einen gemeinsam unterzeichneten „Offenen Brief und Aufruf“
veröffentlicht.“ (Christian W. Troll) Im Oktober 2007 schrieben 138 islamische
Gelehrte einen Brief an Papst Benedikt XVI. und an viele andere christliche Führer,
darunter den ökumenischen Patriarchen Bartolomaios I. Man kann mitlesen und bei diesem historischen Ereignis sozusagen live dabei sein, denn es gibt eine Homepage.
Dort unter „Downloads und Übersetzungen“ ist der „Brief“ in Deutsch und PDF zu
finden.
Jawdat Said
Homepage von Jawdat Said. Jawdat Said ( ﺟﻮﺩﺕ ﺳﻌﻴﺪ Dschaudat Said, geboren am 9. Februar 1931 in Bi’r Adscham, gestorben 30. Januar 2022, ist ein syrischer muslimischer Denker. Er vertritt die These, dass Gewaltausübung nicht mit dem islamischen Glauben vereinbar sei, und hat mit seinen Werken einen Ansatz für einen gewaltlosen Islam geschaffen.
„Als Reaktion auf die gewaltlegitimierenden Schriften des Muslimbruder-Theoretikers Sayyid Qutb, der als wichtigster islamischer Denker des 20. Jahrhunderts gilt, verfasste Said schließlich 1966 sein wegweisendes Buch Die Schule von Adams Sohn: Das Problem der Gewalt in der islamischen Welt. In elf weiteren Büchern baute er seine Lehre von der Gewaltlosigkeit im Islam weiter aus. Für den Versuch Anfang der 2000er Jahre, diese Lehre in die Praxis umzusetzen und in Syrien eine Bürgerrechtsbewegung zu gründen, wurden seine Mitstreiter allerdings mit bis zu fünf Jahren Haft verurteilt. In den Bewegungen des Arabischen Frühlings bekam Said in Syrien für seine Thesen dann wieder mehr Aufmerksamkeit. Auf Protestbannern konnte man immer wieder Zitate aus seinen Büchern lesen und er selbst ermahnte die Demonstranten wiederholt, sich nicht vom Assad-Regime zu gewalttätigen Handlungen provozieren zu lassen. Doch die Revolution schlug in einen bewaffneten und blutigen Konflikt um, der 83-Jährige floh in die Türkei.“ ( Muhammad Sameer Murtaza)