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Diese Webseite musste nach knapp 20 Jahren generalüberholt werden. Der 06.12. scheint ein gutes Datum, diese Seite wieder öffentlich zu stellen, denn der Heilige dieses Tages war, wie so viele christliche Heilige, ein den Frieden liebender Mensch. Im Gegensatz zu unserer verkitschten Nikolausverehrung mit ihrem fließenden Übergang zum Weihnachtsmannkult steht die alte Tradition vom hl. Nikolaus:

Die Legende von drei Generälen (Praxis de stratelatis) wurde im Altertum für die wichtigste aller Nikolauslegenden gehalten. Sie zeigt einen Bischof, der an Oscar Romero eher erinnert als an eine gemütliche Weihnachtsmannfigur:

„Eines Tages ankerten Kriegsschiffe in Myra, und auf dem nahen Wochenmarkt (…) gab es Streitigkeiten, angezettelt durch Soldaten (…). Die Polizei verhaftete drei Bürger von Myra, die nach einer oberflächlichen Untersuchung zum Tode verurteilt wurden. Nikolaus sprach zu dieser Zeit mit den drei Heerführern Nepozianos, Ursos und Herpylion (…) Nikolaus forderte die Generäle auf, in Plakoma für Ruhe zu sorgen. Das gelang ihnen. Einige Bürger eilten zu Nikolaus und berichteten, der Präsident Eustatios habe drei Unschuldige zum Tode verurteilt. Sofort machte sich Nikolaus (…) auf, gefolgt von den drei Generälen. (…) Nikolaus war sich im Klaren: nur er als Bischof konnte die Henker aufhalten. Er lief los und bahnte sich den Weg durch die gaffende Menge. Der Henker stand schon bereit, die Verurteilten knieten bereits, den Kopf auf dem Block. Nikolaus packte zu und nahm dem Henker das Schwert aus der Hand. Nachdem Nikolaus die Unschuldigen vor der Enthauptung bewahrt hatte, eilte er zum Palast des Eustatios und trat ein, ohne sich anzumelden. Er trat vor den Präsidenten und beschuldigte ihn sofort der Ungerechtigkeit, der Gewalt und Bestechlichkeit.“

Auf diesem interreligiösen Gebetstreffen im Geiste Assisis wurde ein beeindruckender Appell verabschiedet, der es verdient verbreitet zu werden:

„Ich danke jedem, der an diesem Gebetstreffen für den Frieden teilnimmt. (…) In diesem Jahr ist unser Gebet zu einem „Schrei“ geworden, denn heute wird der Friede ernsthaft verletzt, verwundet, mit Füßen getreten: und das in Europa, d.h. in dem Kontinent, der im letzten Jahrhundert die Tragödien der beiden Weltkriege erlebt hat – und wir befinden uns jetzt im dritten Weltkrieg. Leider haben Kriege seither nie aufgehört, die Erde mit Blut zu beflecken und ärmer zu machen, aber der Moment, in dem wir leben, ist besonders dramatisch. Deshalb haben wir unser Gebet zu Gott erhoben, der den verzweifelten Schrei seiner Kinder immer erhört. Erhöre uns, Herr!“

Mit diesen Worten eröffnete Papst Franziskus seine Rede auf der Abschlussveranstaltung „Der Schrei nach Frieden“ in Rom am 25.10.2022.