Täuferische Friedensbibliothek

Täuferrequiem in Augsburg

Die Stimmen dieser frühen Täuferbewegung, aus denen die Gemeinschaften der Mennoniten, Hutterer und Amish hervorgegangen sind, wieder lesbar zu machen, ist der Sinn dieser täuferischen Friedensbibliothek.

Eine andere Regel spiritueller Bildung heißt: Wisse, was Menschen an dem Ort und in der Region,  in der du lebst, gelitten haben ! Ein Moment spiritueller Bildung ist das Gedächtnis der Toten. (…) Und das Herz jeder Erzählung ist das Gedächtnis der Leiden und die Erinnerung an die Toten,  die aus unserer Solidarität  nicht entlassen werden dürfen. (…) Wo die Geschichte der Leiden  erzählt wird, wird mit jedem Satz gesagt: So soll es nicht weiter sein !   (Dorothee Sölle /Fulbert Steffensky)   

Solidarität mit diesen Zeugen aber bedeutet auch, zu lesen, was sie uns als Erbe hinterlassen haben:

Was aber jene Reformation des sechzehnten Jahrhunderts betrifft, dürfen wir uns der Tatsache nicht verschließen, dass sie die Botschaft vom Reiche Gottes für diese Erde nicht erkannt hat. Sie hat diese als sie in der Gestalt der Täufer entgegentrat bloß verdammt. Dadurch hat sie sich den Zugang zur Grundwahrheit der Bibel, der Botschaft vom Reiche, versperrt, die soziale Wahrheit des Reiches Gottes verkürzt, einseitig die individuelle zur Geltung gebracht Darum geht ihr Weg heute zu Ende. (Leonhard Ragaz, 1938)