Dazu aufgerufen den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen

Brüder und Schwestern, wir sind dazu berufen, Missionare des Friedens zu sein, und dies wird uns Frieden geben. Das ist eine Entscheidung: Es bedeutet, in unseren Herzen Platz für alle zu schaffen, es bedeutet zu glauben, dass ethnische, regionale, soziale, religiöse und kulturelle Unterschiede nachgeordnet sind und kein Hindernis darstellen, dass die anderen Brüder und Schwestern sind, Mitglieder derselben menschlichen Gemeinschaft; dass ein jeder Adressat des Friedens ist, den Jesus in die Welt gebracht hat. Es bedeutet, daran zu glauben, dass wir Christen dazu aufgerufen sind, mit allen zusammenzuarbeiten, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen und die Ränke des Hasses zu zerschlagen. Ja, die Christen, die von Christus gesandt sind, sind definitionsgemäß dazu aufgerufen, ein Friedensgewissen für die Welt zu sein: nicht nur kritische Gewissen, sondern vor allem Zeugen der Liebe; nicht Verfechter der eigenen Rechte, sondern derjenigen des Evangeliums: der Geschwisterlichkeit, der Liebe und der Vergebung; nicht Verfolger der eigenen Interessen, sondern Missionare der verrückten Liebe, die Gott für einen jeden Menschen hat.

Friede sei mit euch, sagt Jesus heute zu jeder Familie, Gemeinschaft und Ethnie, zu jedem Wohnviertel und zu jeder Stadt in diesem großen Land. Friede sei mit euch: Lassen wir diese Worte unseres Herrn in unseren Herzen, in der Stille widerhallen. Hören wir sie als an uns gerichtet und entscheiden wir uns dafür, Zeugen der Vergebung, aktive Glieder der Gemeinschaft, Menschen auf einer Mission für den Frieden in der Welt zu sein.

Papst Franziskus, Predigt Mittwoch, 1. Februar 2023, Kinshasa
https://www.vatican.va/content/francesco/de/homilies/2023/documents/20230201-omelia-repdem-congo.html


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