Christlicher Fragebogen Frieden

  1. Glauben Sie, dass Gott die Welt geschaffen hat? Wenn Gott die Welt erschaffen hat, wie erklären Sie sich, dass in dieser Welt in regelmäßigen Abständen zur Austragung von Konflikten staatlich organisiertes, kollektives Morden nötig ist?
  2. Wenn in einer unerlösten Welt ab und zu Gewalt, auch tötende Gewalt zumindest in staatlichem Auftrag (sog. Militär) sittlich legitim ist, warum zum Teufel ist dann in einer unerlösten Welt nicht auch ab und zu der Ehebruch (und der hilfreiche Griff zum Geld des Anderen) sittlich legitim? Wäre er es im staatlichen Auftrag?

  3. Warum gilt der Satz, „der Klügere gibt nach“ nur für Kinder, nicht aber für Staaten?
  4. Wenn Gewalt Recht erhält, hat dann der Rechte recht? Wenn die Gewalt das Recht erhält, folgt man dann dem Recht oder der Gewalt? Wenn die Gewalt das Recht erhält, wofür braucht man dann das Recht?
  5. Ist dann, wenn man alle Bösen getötet hat, die Welt gut? Wäre es gut, wenn dann, wenn man alle Bösen getötet hat, die Welt gut wäre? Wenn nein, warum eigentlich nicht?
  6. Wenn derjenige, der tötet, böse ist, was ist dann derjenige, der den tötet, der Böse ist?

  7. Wie sähe für Sie eine gelungene militärisch humanitäre Intervention in Bezug auf das Verhältnis zwischen Geretteten und Getöteten (sog. Body Count) aus: 1:1; 2:1; 77:1?
  8. Wenn tötende Gewalt als humanitäre Intervention Menschenleben rettet, wer rettet dann die Toten?
  9. Friede, Sicherheit und Gerechtigkeit. Auf was können Sie am ehesten verzichten?
  10. Wäre es nicht passender gewesen, wenn die Engel auf den Hirtenfeldern zu Bethlehem gesungen hätten, Ehre sei Gott in der Höhe und den Menschen Sicherheit auf Erden? Lesen sie in Lukas 2 nach, was die Engel tatsächlich gesungen haben und versuchen Sie den Unterschied zu deuten.      
  11. Würden Christen Kriege führen, wenn Jesus Kriege verboten hätte? Würden Christen Jesus folgen, wenn er Kriege verboten hätte?
  12. Wieso verbietet Jesus im Evangelium (Lukas 9,51-55) seinen Jüngern, Feuer vom Himmel auf Samaria (Westjordanland) zu werfen und erlaubt uns die Anwendung von Bomben und Drohnen? Hält er uns nicht für seine Jünger?
  13. Bei der Verhaftung Jesu handelt der Jünger Petrus aus seiner moralischen Verantwortung für den Schutz Jesu heraus mit der Waffe. Jesus verbietet dieses moralische Handeln mit dem Hinweis: Wer Waffen benutzt, kommt durch Waffen um (Matthäus 26,51-52).  Gilt dieses Verbot auch für uns?            
  14. Kann man den Feind lieben mit Waffen in den Händen, fragt Papst Paul VI. Wieso kommt ein Papst auf die Idee, dass wir den Feind (Taliban, ISIS, Assad, Putin u.v.a.m.) zu lieben haben?
  15. Können wir es uns leisten, auf den Gewaltverzicht Jesu zu verzichten?
  1. Das II. Vatikanische Konzil sprach in Bezug auf den totalen modernen Krieg von einem Verbrechen gegen Gott und die Menschen. Der Ökumenische Weltrat der Kirchen (ÖRK) formulierte bereits bei Gründung in Amsterdam 1948: „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.“ Interessiert Sie Gottes Wille? Beunruhigt es Sie, wenn Gottes Wille nicht zum Zuge kommt? Wenn nein, warum eigentlich nicht? Denken Sie oft an Amsterdam, wenn sie beten, „Dein Wille geschehe?“

  2. Sie haben in der Bibel gelesen: „Nie werde ich wieder die Erde verachten um des Menschen willen. Denn das Trachten des Menschenherzens ist böse von Jugend an. Und nie werde ich wieder schlagen, was da lebt, wie ich getan habe.“ (Gen 8,21) Könnte man sagen, dass Gott aus der Sintflut gelernt hat?
    Was genau hat Gott gelernt? Sind Lernprozesse Gottes für Sie von Relevanz?

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